4.5.7 Thomas Paine: Biographie

Thomas Paine wird am 29. Januar 1737 in Thetford, Norfolk, Grossbritannien, geboren. Seine Mutter gehört der Church of England an, sein Vater ist ein Quäker. Thomas Paine wächst in einfachen Verhältnissen auf und erlernt den Beruf des Steuerbeamten. Als solcher wird er schlecht bezahlt. Sein erstes bekannt gewordenes Schriftstück ist ein kurzer Artikel, in dem er sich für bessere Löhne und Arbeitsbedingungen für diesen Stand einsetzt (vgl. Abs. 71 f.). Er reicht beim Parlament eine Petition ein, in welcher er ebendies fordert. Paine war bereits als Steuerbeamter einmal entlassen und wieder eingestellt worden. Aufgrund seiner Petition und seiner Schrift wird ihm erneut - diesmal endgültig – sein Amt als Steuerbeamter gekündigt.

Nachdem seine Ehe scheitert und sein ganzer Habe 1772 versteigert wird, reist er nach London auf der Suche nach neue Möglichkeiten. Dort macht er Bekanntschaft mit Benjamin Franklin (1706-1790), der sich 1775 wegen der Verhandlungen über die Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten von Amerika mit Grossbritannien in London aufhält. Paine wird von Franklin zu journalistischer Tätigkeit angespornt und nach Amerika mitgenommen.

Zur Rechtfertigung der Unabhängigkeitskämpfe verfasst Paine zwischen 1776 und 1783 verschiedene Kampfschriften mit ungeheurer Breitenwirkung. Insbesondere Common Sense aus dem Jahr 1776 stellt einen Abriss seiner radikaldemokratischen und antifeudalistischen Anschauungen dar. Trotz seiner Popularität in den USA kehrt er nach Abschluss des Unabhängigkeitskrieges nach Grossbritannien zurück. Ab 1787 wird Paine von den Britischen Behörden verfolgt. Er hält sich in Frankreich auf und beteiligt sich dort an der Revolution, in der Hoffnung, sie würde auf England übergreifen. 1791 erscheint seine Kampfschrift Rights of Man als Anwort auf die Reflections on the Revolution in France von Edmund Burke. Das Buch wird rasch auf Deutsch übersetzt und weit verbreitet.

In Frankreich arbeitet Paine an der Zeitung Republicain von Condorcet mit. Paine erhält die französische Staatsbürgerschaft und wird Abgeordneter des Departements Pas-de-Calais in der Convention. Wegen seiner girondistischen "Parteizugehörigkeit" wird Paine von Robbespierre verhaftet, 1794 jedoch auf Betreiben des amerikanischen Botschafters in Paris wieder freigelassen. Zwischen 1794 und 1796 entsteht sein Werk The Age of Reason. 1802 kehrt Paine - aus Verärgerung über Napoléons Diktatur - in die Vereinigten Staaten zurück, wo ihm der politische Erfolg versagt bleibt. Er stirbt am 8. Juni 1809 vereinsamt in New York.