3.1.6 Investiturstreit: Grundlagen und Überblick

Die Reichskirche gerät seit etwa der Mitte des 11. Jahrhunderts zunehmend unter kirchenpolitischen Druck: Die neu entstandene kirchliche Reformbewegung verlangt immer nachdrücklicher die Autonomie der Kirche gegenüber der weltlichen Herrschaft. Unter Gregor VII. (1073 – 1085) erreicht diese Strömung vollends auch die kirchliche Spitze; die Phase seit etwa 1049 wird deswegen seit langem auch als gregorianische Reformzeit bezeichnet, obwohl Gregor erst zu einem relativ späten Zeitpunkt in die Geschehnisse eingreift. So kommt es zum Konflikt mit dem Kaisertum, der 1122 mit dem Wormser Konkordat vorläufig beigelegt wird. Zentrales Thema ist die Einsetzung, die Investitur (daher die Bezeichnung Investiturstreit), von Bischöfen und Reichsäbten durch das Königtum. Am Ende des Konflikts verliert das Kaisertum die Kontrolle über die Reichskirche, behält aber immerhin die Möglichkeit, die Reichsbischöfe zu weltlichen Herrschaftsträgern zu machen und an den Hof zu binden.

Lernziele

  • Wissen: Grundlagenkenntnisse zum Investiturstreit und dessen Konsequenzen für das Kaisertum
  • Verständnis: folgt
  • Beurteilung: folgt